We proudly present: Marc Rotter, CEO der Schminkbar
Wie gut erinnere ich mich als altes Schminkbar Büsi, vor allem an Dienstjahren altes, doch literally ältestes Büsi (no shame no worry) an den Tag, an dem unser CEO Marc Rotter Einzug in die Schminkbar hielt. Irgendwie bibberten offenbar alle ein wenig davor, warum auch immer. Vielleicht, weil dieser Frauenkosmos so homogen war. Ein Mann! Der damals zweite neben unserem Bartender Christian, der mittlerweile abgetreten ist. Das leichte Entsetzen (Kim Petri’s Mann!) paarte sich mit Neugier und vielen Fragen, ob und was sich denn nun ändern würde. Das war 2014.
Ebenso gut erinnere ich mich, wie Marc vom ersten Tag an mit allen Mitarbeiter*innen ein Gespräch suchte, Meinungen und Befindlichkeiten abholte, sich einfühlte, in Menschen, Atmosphäre und sich so ein Bild machte.
Ein pragmatisches, aufgeschlossenes, anderes Wesen umwehte uns fortan. Wie sollten wir bloss damit umgehen? Nicht mehr unter Frauen zu sein.
a Gap?
Die Kosmetikbranche ist von Frauen dominiert. In der Schweiz ändert sich das nur sehr langsam. Eben haben wir den den ersten Jungen als Kosmetiker ausgebildet, in all den Jahren der einzige auf weitem Feld. Wir schätzten uns glücklich, das tun zu dürfen!
Wie ist es, unter fast 100 Frauen zu arbeiten?
Haha. Das wollen wir Frauen (von Marc) wissen. Im Grunde genommen wollen wir wissen wie es ist, mit einem Haufen Weiblichkeit konfrontiert zu sein, sich quasi darin zu tummeln. Das muss doch das Paradies sein – oder vielleicht das pure Gegenteil? Unsere Fantasien sind zahlreich.
Für eine unüberlegte Antwort ist Marc zu diplomatisch und zu sehr Pragmatiker, das sagt er von sich selbst. Und überlegt trotzdem eine Weile.
Die Fähigkeit, sich 100 % einer Sache zu widmen, kommt ihm im Beruflichen sehr zu Gute. Somit spiele das Geschlecht keine Rolle, auch wenn Mann, Frau, ja wir alle sehr divers seien und anders an die Sachen heran gehen. Doch was zählt sind die Fakten und diese sind geschlechterunabhängig.
Outcome
Im Beruflichen spiele das Geschlecht grundsätzlich keine Rolle, wenn man sachlich bleibe – der outcome sei wichtig (und wesentlich), nicht anderes…
Doch was wäre, wenn in der Geschäftsleitung ein weiterer Mann wäre, ein Gleichgesinnter sozusagen. Marc gibt zu, dass er dies gedanklich einige Male durch gespielt habe. Und doch zu oben genanntem Schluss kam, auch kommen wollte, denn in der Sachlichkeit reduziere man die Menschen nicht auf das Geschlecht.
Bezugs- Menschen
In einer solchen Position, die von obigen Fakten geprägt ist, spielen männliche Bezugspersonen eine wichtige Rolle, zumal sie hier ausserhalb der Schminkbar gefunden werden müssen. Eine solche Bezugsperson ist zum Beispiel der Treuhänder der Schminkbar, einer der wenigen Männer, mit denen Marc sich geschäftlich, strategisch und finanziell austausche.
Immer wieder betont Marc im Gespräch, dass die Kompetenz eines Menschen viel wichtiger sei als das Geschlecht. Alles andere sei unprofessionell.
familybusiness
Marc ist CEO/Inhaber und ist verheiratet mit Kim Petri, Creative Director/Inhaberin, ihre Schwester Lia Petri ist COO/Inhaberin. Und Mama Bea Petri ist Unternehmensgründerin, nicht mehr im Unternehmen tätig, doch noch immer damit verbunden.
Beruf und Familie sind miteinander verknüpft, was das Ganze manchmal sehr schön und manchmal sehr schwierig macht.
Marriage
Der Austausch zwischen dem Ehepaar Rotter Petri war immer da, auch als Marc noch nicht in der Firma arbeitete. Doch nun seien die Themen intensiver geworden, weil nun beide beteiligt seien. Durch das Übernehmen der Firma sei auch die emotionale Bindung eine andere geworden.
Am Schwierigsten werde es zu Hause immer dann, wenn es nicht laufe im Geschäft und beide frei hätten. Dann könne die Stimmung sehr schnell kippen. Weil sich sofort das Verantwortungsgefühl melde und sich beide immer hinterfragen würden. Das gelinge mal besser, mal weniger gut.
Das soziale Umfeld
Marc erzählt von der grössten Veränderung, die der Firmeneintritt bewirkte: die Veränderung seines sozialen Umfeldes. Zuvor sei das Arbeitsumfeld immer auch sein soziales Umfeld gewesen, oder mit der Zeit geworden. Kollegen seien Freunde geworden. Der Eintritt in die Schminkbar hat das alles verändert. Freunde sind geblieben, doch mit dem Personal sei er ganz klar weniger eng. Natürlich hat das auch mit der geschlechtlichen Konstellation, sprich unserer Frauenquote zu tun. Alle weiteren GL Mitglieder sind ebenso weiblich, somit schliesst sich ein Bier mit einer Kollegin zwar nie aus, doch es bietet sich sehr viel weniger an.
Doch Marc ist nicht nur CEO, sondern auch Familienvater geworden in den letzten Jahren. Alle Zeit, die neben der Firma übrig bleibt, kommt der Familie, Freunden und dem Sport zu Gute – ein wichtiger Ausgleich zu intensiven Tagen.
Willkommen im Beautykosmos!
Das frauenbesetzte weite Feld der Kosmetik und der endlose Beautykosmos empfindet Marc als Bereicherung. Er habe ein Feld an sich herangelassen, von dem er vorher nichts verstanden habe. Hilfreich sei dies vor allem bei smalltalk Runden. Sich als Mann in diesem Bereich auszukennen und in der Runde zu profilieren, sei ein Vergnügen beim socialising, es rufe Überraschung und viele verdutzte und erstaunte Gesichter hervor.
Stereotypen
Zicken (läääck isch die zickig – ist ein den Frauen zugeordnetes Adjektiv oder Tätigkeitswort) und kann auch ellböglen heissen, Konflikte austragen, konkurrieren und findet da statt, wo Menschen sind.
Dazu sagt Marc, dass dies auch intergeschlechtlich geschehe und kein ‘Frauenproblem’ an sich sei. Merci Marc!