Gender-Fragen

Der letzte news&storys Text handelt von Marc Rotter, CEO & Inhaber der Schminkbar. Als ich diesen Text schrieb, war Marc der einzige Mann im KMU Schminkbar. Jetzt, wo der Text erscheint, ist er es nicht mehr. Hygor wird im Mai die Arbeit als Kosmetiker bei uns aufnehmen.

Gap

Den Geschlechter Gap gibt es in der Schminkbar, doch diesmal ist er andersrum. Die Kosmetikbranche in der Schweiz ist noch immer sehr weiblich besetzt.

Durch unsere Kundschaft und die unterschiedlichen Kulturen unserer Mitarbeitenden er-leben wir Vielfältigkeit und Diversität in der Schminkbar täglich. Trotzdem sind wir ein frauendominiertes Unternehmen.

Womens business

Die Schminkbar wurde von einer starken Frau gegründet und wird von vielen Frauen und mittlerweile wie oben erwähnt, von einem Mann getragen und von Müttern, Quereinsteigerinnen und Fachfrauen weitergetragen. Seit dem Gründungsjahr 2003 sind wir ein praktisch reiner Frauenbetrieb. Human Resources, Kosmetik, Corporate Identity, Geschäftsleitung, Gastronomie, Bürokratie und Reinigungs-Fachkräfte: alles Frauen, Fachfrauen, starke Frauen. Einziger Mann im Leitungsteam: CEO Marc Rotter https://schminkbar.ch/we-proudly-present-marc-rotter-ceo-der-schminkbar/. In all den Jahren hatten wir trotzdem hin und wieder männlichen Besuch: wir hatten einen Bartender im Café an der Beatengasse, der einen fingerumwickelnden Charme mitgebracht hat und den ersten jungen Mann, den wir als Kosmetiker ausgebildet haben. Beide sind mittlerweile auf neuen Wegen an anderen Orten. Die ganzheitliche Kraft, die Frauen innewohnt, spüren und leben wir jeden Tag, mal erfolgreicher, mal weniger, that’s life, doch stets im Prozess, aus Fehlern zu lernen und es danach anders zu machen.

Geschlechtersensible Sprache – gendergerechte Sprache

In den Genderprozess gehört auch die Sprache, tief in der jeweiligen Kultur der Menschen verankert.

Täglich sprechen wir mehr oder weniger miteinander und versuchen, uns zu verstehen und miteinander zu kommunizieren, über Körpersprache, Worte, Blicke. Dass Kommunikation funktioniert, ist nicht selbstverständlich. Schaut man die Bedeutung des Wortes an, verstehen wir warum: ‚communi – care‘ bedeutet teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen.

Als Autorin, also Schreibende muss ich mich in der Sprache darum kümmern, dass Menschen nicht wegen Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht diskriminiert werden, weil ich andere damit konfrontiere beim Lesen. Sprache kann sensibilisieren.

Ver-herr-licht

Wie oft sagen wir Worte, die ganz eindeutig nur auf ein Geschlecht hinweisen (und somit alle anderen ausschliessen), meist das Männliche? Eben haben wir die Homepage der Schminkbar überprüft und sprachlich angepasst. Weitere Schritte folgen. Tief verankerte Bilder und nie hinterfragte Begriffe haben einen festen Platz in unserer täglichen Sprache. Gottfriedstutz (sogar Gott ist männlich besetzt)!: trotzdem ist mir im letzten Newsletter das Wort herrlich reingerutscht, mit einer Selbstverständlichkeit, wie es nur alte Gewohnheiten können…

Hören wir uns selbst zu. Alles weitere ergibt sich daraus.